Der Parteikonvent der SPD hat heute, wie nicht anders zu erwarten, dem Ansinnen des Parteivorstandes zugestimmt, Sondierungsgespräche mit der Union aufzunehmen. Damit wäre dann der erste Schritt zum Untergang der SPD gemacht.
Gariell und Nahles werden dem „Fußvolk“ zuerst die Sondierungsgespräche und anschließend die Koalitionsverhandlungen als für die SPD erfolgreich verkaufen und die SPD in eine neue große Koalition mit der Union führen. Alles andere als diese Koalition wäre eine politische Niederlage für Gabriell und sein Ende als Parteivorsitzender.
Die große Koalition wird im großen und ganzen genau so ablaufen, wie die von 2005 bis 2009: Merkel wird die meisten Erfolge für sich verbuchen und die Schattenseiten der Koalition werden fast ausnahmslos der SPD angelastet. Gabriel, der für sich den Posten des Vize-Kanzlers ausgehandelt hat, wird die SPD als Kanzlerkandidat in den Bundestagswahlkampf 2017 führen. Doch durch die vielen Übertritte enttäuschter SPDler zu den Piraten und der Linken ist die Partei jedoch so stark geschwächt, das sie es nur mit großer Mühe und viel Zittern auf 5,0% schafft und damit als fünfte Partei hinter der Linken, den Grünen, der Union und den Piraten in den Bundestag einzieht. Die Linke erzielt mit 38,5% ihr bestes Ergebnis überhaupt und gewinnt mit deutlichem Vorsprung vor der Union die Wahl.
Allen Koalitions-Angeboten der SPD zum Trotz verhandelt die Linke nach der Wahl ausschließlich mit den Grünen und den Piraten erfolgreich über eine Koalition und nur knapp 3 Wochen nach der Wahl tritt der neu gewählte Bundestag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen und wählt Katja Kipping zur neuen Bundeskanzlerin. Gegen die Stimmen von Union und SPD.
Sigmar Gabriel und Andrea Nahles, die 2013 vehement für die große Koalition mit der Union gestritten haben, treten in Folge des vernichtenden Wahlergebnisses von allen politischen Ämtern zurück.
Während sich Andrea Nahles in der Folgezeit aus der Öffentlichkeit zurückzieht, tritt Sigmar Gabriel einen gut dotierten Posten im Aufsichtsrat der Salzgitter Stahl AG an und schreibt nebenbei seine Memoiren, die jedoch wie Blei in den Regalen liegen bleiben und sich zu einem kommerziellen Flopp entwickeln. Wenige Monate später erleidet er jedoch einen Herzinfarkt, den er nur knapp überlebt. In Folge dessen gibt er seinen Posten im Aufsichtsrat der Salzgitter Stahl auf und zieht sich aus der Öffentlichkeit ins Privatleben zurück.
Andrea Nahles versucht zwar ein Jahr später ein politisches Comeback auf kommunaler Ebene, indem sie sich auf Drängen ihres SPD-Kreisverbands bei der vorgezogenen Oberbürgermeisterwahl um das Amt des Oberbürgermeisters von Koblenz bewirbt. Sie landet jedoch trotz der Unterstützung durch den CDU-Kreisverband mit deutlichem Abstand hinter dem siegreichen Kandidaten der Piraten, welcher von der Linken und den Grünen unterstützt wurde, auf dem zweiten Platz.