Da die Griechen es gewagt haben, gegen die brutale Austeritätspolitik von Angela Merkel und Wolfgang Schäuble zu stimmen, mal ein paar unsortierte Gedanken zu dem Thema:
- Griechenland gilt ja als die Wiege der Demokratie und vor dem Hintergrund hat Herr Tsipras einfach nur absolut demokratisch gehandelt. Er hat ja im Grunde nichts anderes gemacht, als zu sagen, das er den harten Austeritätsbedingungen nicht zustimmen und kann und deshalb seinen Souverän ( = das Volk) fragen wird, und das er ihm (dem Souverän) nicht guten Gewissens empfehlen kann, zuzustimmen. Ich kenne mich da nicht so gut aus, aber ich vermute mal, das auch in der griechischen Verfassung das Volk als Souverän des Staates bestimmt wird und das auch der griechische Amtseid den Passus enthält, das die Regierung Schaden vom Volk abwenden soll.
- Der Grexit wäre der Anfang vom Ende des Euro: Italien, Portugal und Irland wären die nächsten Ziele all derer, die den Euro scheitern sehen wollen.
- Im Falle eines Grexits dürften die gegebenen Bürgschaften fällig werden, was für uns und die anderen europäischen Steuerzahler sehr teuer werden dürfte.
- Da die neue griechische Währung nach einem Grexit sehr stark abwerten müsste, könnten Spekulanten die griechische Wirtschaft für einen Appel und ein Ei aufkaufen, ähnlich wie man es nach ’89 in der ehemaligen DDR gemacht hat. Wahrscheinlich mit ähnlichem Ergebnis für die griechische Wirtschaft.
- Syriza hat die letzte Wahl mit knapp 40% der Stimmen gewonnen, beim Referendum haben knapp 60% quasi für die Regierung gestimmt … denkt Euch den Rest 😉
- Last but not least: Wie soll das mit dem Grexit eigentlich gehen? Die Euro-Verträge wurden ja bewusst als Einbahnstraße konzipiert, damit ein Ausstieg eben nicht möglich ist. Ergo müsste man die Verträge ändern, was aber sicher mit einem gewissen Risiko der Ablehnung in einigen Ländern verbunden wäre.