Wenn man so den Bericht der Neuen Presse über die gestrige Stadtratssitzung liest könnte man echt meinen, das wäre großes Kino (Ironie) gewesen. Nur leider scheinen einige Stadträte selbigen mit einem Kindergarten zu verwechseln. Wie sonst soll man es sich erklären, das immer wieder Anträge gestellt werden, die bestenfalls Schmunzeln und Kopfschütteln verursachen?
In gestriger Sitzung gab es jedenfalls mal wieder einen dieser heiß debattierten Anträge aus dem bürgerlichen Lager. Beantragt wurde, das die Stadtverwaltung einen ausgeglichenen Haushalt für 2011 und eine Art Streichliste für laufende und geplante Projekte erstellen solle. Klingt harmlos, wäre es aber nicht gewesen, wenn der Antrag so durchgekommen wäre. Immerhin hätte sich der Stadtrat – das ja die Verwaltung kontrollieren soll – mit dem zweiten Teil des Antrags ein ganzes Stück weit entmachtet, da er die Priorisierung der Ausgaben an die Verwaltung delegiert hätte.
Den Vorschlag des OB Kastner, man solle vielleicht doch besser in die Verschuldung gehen, kann ich aber auch nicht nachvollziehen und das Argument, das verantwortungsvoll haushaltende Städte bestraft würden, finde ich ehrlich gesagt schwach. Wenn die Stadt denn unbedingt Schulden machen muss, dann aber nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Und es muss obendrein sichergestellt sein, das diese Schulden so schnell wie möglich wieder zurückgezahlt werden. Ansonsten wäre die Versuchung zu groß, immer neue Schulden nach dem Motto
nach uns die Sintflut
aufzuhäufen, über deren Rückzahlung sich dann die nachvolgenden (Politiker)Generationen den Kopf zerbrechen dürfen.
Mal ganz abgesehen davon, das mit dem Schulden machen auch Coburgs guter Ruf ein gutes Stück weit beschädigt wäre.