Wie die Süddeutsche schreibt (>>klick), ist in Bayern der Jugendschutz beim Glücksspiel ein Glücksspiel. Laut dem Bericht der Süddeutschen haben Marktforscher über 2 Jahre hinweg Jugendliche als anonyme „Test-Zocker“ eingesetzt. Mit einem erschreckenden Ergebnis: In vielen Lotto-Annahmestellen konnten die Jugendlichen trotz gesetzlichem Verbot ohne Probleme an den Glücksspielen teilnehmen. Die vorgeschriebenen Ausweiskontrollen fanden in den meisten Fällen entweder nicht statt oder man glaubte der Behauptung der Jugendlichen, sie hätten ihren Ausweis zuhause vergessen.
Aber auch bei Erwachsenen machten die Annahmestellen oft keine gute Figur: in 97% der Tests wurden die erwachsenen Tester entgegen der gesetzlichen Vorschriften entweder nicht nach ihrem Ausweis gefragt oder man glaubte der Ausrede, das der Ausweis vergessen wurde, wenn sie an Sportwetten teilnehmen wollten.
Aufgrund dieser Testergebnisse wurde der Freistaat Bayern von der Münchner Zentrale zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewerbs verklagt und in der ersten Instanz zur Unterlassung verurteilt. Im Wiederholungsfall droht eine Ordnungsstrafe von 250.000 Euro.