Jede Waffe findet ihren Krieg

So sagt man zumindest und ich denke, das damit auch gleichzeitig das größte Problem von Waffen und dem Handel mit selbigen kurz und prägnant auf den Punkt gebracht wird: Waffen werden primär produziert, um damit zu töten. Und so ganz nebenbei ist Deutschland der drittgrößte Hersteller und Exporteur von Waffen und Munition. Das ist in meinen Augen nichts, worauf man stolz sein sollte. Immerhin gingen in der Vergangenheit 2 Weltkriege von deutschem Boden aus. Wir haben daher eine besondere, geschichtlich begründete Verantwortung, uns für eine friedliche Welt einzusetzen. Und was machen wir? Wir exportieren Waffen und Munition, die letztendlich genau das Gegenteil von dem erreichen!

Top Exporteure von konventionellen Waffen bis 2012
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Anmerkung: So ganz nebenbei würde es mich auch nicht wirklich überraschen, wenn irgendwann bekannt werden würde, das einzelne Hersteller von Waffen in die Entstehung von bewaffneten Konflikten oder in das Scheitern von Friedensgesprächen involviert sind/waren. Zumindest aus ökonomischer Sicht würde so ein Verhalten Sinn machen. Immerhin bedeuten neue oder längere bewaffnete Auseinandersetzungen ja auch mehr Umsätze für die Hersteller von Waffen.

Warum werden Waffen produziert, um damit zu töten? Weil niemand z.B. 200 Kampfpanzer kauft, nur um sie dann in den Garagen der Kasernen unbenutzt herum stehen und Staub ansetzen zu lassen. Nein, wer solch schweres Gerät kauft, der will es auch benutzen. Die harmloseste Art der Benutzung ist dabei das Manöver. Wobei man nicht außer Acht lassen sollte, das es dabei immer auch darum geht, einen möglichen Ernstfall zu üben.

Eine Waffe muss aber nicht zwangsläufig aktiv eingesetzt werden, um zu töten. Ihre bloße Anwesenheit kann schon ausreichen. Wenn eine Regierung z.B. in der Hauptstadt ihres Landes mehrere Armee-Divisionen aufmarschieren lässt, um (angebliche) Unruhen zu verhindern, werden dadurch schon fast automatisch die Grundrechte auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit getötet. Oder wer würde ohne ein ungutes Gefühl in der Magengrube in Sicht- und Schussweite einer mit Sturmgewehren und Schützenpanzern ausgerüsteten Kompanie Soldaten gegen etwas demonstrieren, was die Soldaten verteidigen sollen? Wohl kaum jemand!

Was uns aber auch zu denken geben sollte, ist die Tatsache, das die Menschheit die einzige Spezies in der Geschichte unseres Planeten ist, die über genug Massenvernichtungswaffen verfügt, sich selber binnen kürzester Zeit vollständig auszulöschen.

Nuklearwaffen in den Lagern der NATO
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Einstein hat das ganze sehr treffend formuliert:

Der Mensch erfand die Atombombe, doch keine Maus der Welt würde eine Mausefalle konstruieren.

In der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts war es zeitweise auch gar nicht so abwegig, das es so weit kommen würde, das sich die Menschheit selber auslöscht. Wäre die Kubakrise weiter eskaliert, wäre zwangsläufig irgendwann aus dem kalten sehr schnell ein heißer Krieg geworden und es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis eine Kriegspartei auf den roten Knopf für ihre Atom-Waffen gedrückt hätte. Genug Hardliner, die verbohrt genug waren, das so genannte Gleichgewicht des Schreckens zu ignorieren gab es zu der Zeit auf beiden Seiten des eisernen Vorhangs.

Und was passiert wäre, wenn eine Kriegspartei ihre Atomwaffen zuerst eingesetzt hätte, dürfte wohl jedem klar sein: Das Gleichgewicht des Schreckens hätte auf brutalst mögliche Art und Weise seine Wirksamkeit unter Beweis gestellt.

Es gab zu dem Thema auch Anfang der 90er Jahre des letzten Jahrtausends eine sehenswerte TV-Dokumentation, in der das Gedankenspiel gewagt wurde, was passiert wäre, wenn der Militärputsch gegen Gorbatschow erfolgreich gewesen wäre. Am Ende dieses Gedankenspiels, in dem es in Europa zu einem Krieg zwischen Ost und West kam, wurde von der Sowjetunion eine Atombombe über der Ostsee gezündet. Zwar nur zur Abschreckung, aber die Hemmschwelle, Atom-Waffen einzusetzen, wurde endgültig überschritten, da sich die Sowjetunion eine aussichtslose Lage befand. Und wir wissen auch, das verzweifelte Menschen  mindestens genau so gefährlich sind, wie fanatisierte Menschen.

Aus diesen Gründen gehören aus meiner Sicht alle ABC-Waffen auf diesem Planeten restlos demontiert und  unschädlich gemacht. Die Armeen dieser Welt gehören in meinen Augen entweder komplett aufgelöst, was am wünschenswertesten wäre, oder zumindest so weit demobilisiert, das sie, wie es die Bundeswehr bis Anfang der 1990er Jahre war, nur noch reine Verteidigungsarmeen sind

Ansonsten wird irgendwann wieder jemand auf einen roten Knopf drücken und damit eine Kettenreaktion auslösen, an deren Ende die Menschheit sich selber ausgelöscht hat. Wahrscheinlich nicht unbedingt in den nächsten Jahren, aber je länger es Massenvernichtungswaffen gibt, desto größer ist die Gefahr, das sie auch eingesetzt werden. Besonders, wenn politisch instabile Staaten wie z.B. Pakistan über solche Waffen verfügen und somit permanent die Gefahr besteht, das (religiöse) Fanatiker diese unter ihre Kontrolle bringen könnten.

Die Menschheit ist reif genug, um ihre Konflikte ohne Waffengewalt und stattdessen mit Hilfe von Institutionen wie der UNO oder lokalen Bündnissen wie der EU, der Afrikanischen Union oder ASEAM auf diplomatischem Wege zu lösen.

Nur, weil es schon immer Kriege gab, heißt das doch nicht, das es sie auch in Zukunft  immer geben muss!

Von Heiko

👟 Fitnesstrainer (C-Lizenz) ⚓ #kommandofischfrikadelle 4 life 🚫 keInfluencer 💯% ich 🌊 Nordish by nature 📍 Butenfriese in Coburg 🏃‍♂️🚶‍♂️🧘🏻🏋️‍♂️🚴‍♂️