Wenn ich das so rekapituliere, was mir alles widerfahren ist, seit ich 1998 die Realschule beendet habe.
- keinen Ausbildungsplatz bekommen, also ein Jahr höhere Handelsschule
- danach 3 Jahre Ausbildung (’99 bis 02)
- Arbeitslos
- anstatt eine Weiterbildung zu machen, bin ich Vollhorst lieber auf die FOS gegangen ((mein bislang größter Fehler))
- Freundin kennengelernt
- Nach Coburg gezogen (2003)
- Zivi abgeleistet und nach knapp 4 Monaten wegen psychischer Probleme aussortiert worden
- mal wieder Arbeitslos und versucht, mich selbstständig zu machen
- nochmal kurz arbeitslos
- endlich wieder ordentliche Arbeit (2005)
- der alte Chef nervt, also neuer Chef, neues Glück (2007)
- Freundin im 7. Schwangerschaftsmonat geheiratet (2008)
- Leon wird geboren (2009)
Wie man sieht kein wirklich sehenswerter Lebenslauf, aber ich kann nichts für diesen beschissenen Verlauf. Ich hätte auch lieber mit 25 die erste Million auf dem Konto gehabt, anstatt mich ständig mit irgendwelchen Deppen vom Amt herum zu ärgern!
Aber wer sich ständig von neuem selber aus der Scheiße ziehen muss, der bekommt auch einen anderen Blick auf das, was in diesem Land so alles falsch läuft.
Es tut nicht wirklich weh, wenn das Leben einen mit einem rechten Haken zu Boden schickt. Jedenfalls nicht so sehr, wie das Aufstehen danach und es wird jedesmal, wo man erneut zu Boden geht noch ein wenig schmerzhafter. Sicher, ich hätte auch einfach liegenbleiben und irgendwann von Sozialhilfe bzw. ALG2 leben können. Aber dafür habe ich dann doch zuviel Selbstachtung, um mich so einfach auf- und dem Schicksal zu ergeben.
In einer Zeit habe ich aber auch einiges gelernt. Neben der Fähigkeit mit wenig Geld möglichst lange über die Runden zu kommen ((am Ende vom Geld war sehr oft noch Monat übrig)) lernt man auch, das man als Arbeitsloser in den Augen vieler Menschen schon fast minderwertig und den Sachbearbeitern der Arbeitsagentur auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. So kam es mir wenigstens sehr oft vor. Man lernt auch, das in dieser Gesellschaft anscheinend nur der etwas ist, der Arbeit und Erfolg hat. Wer Hilfe vom Staat benötigt, der ist in den Augen vieler ein Niemand und ein Versager! Danke Ihr @#!$
Und seien wir doch mal kurz ehrlich: Ein Leben ohne Komplikationen und Umwege wäre doch auch irgendwie langweilig 😉
Respekt. So isses.
Danke
Oh wow – wenn ich bedenke wie es bei mir war – schon krass. Schule, Lehre, seit 23 Jahren nun in der Lehr-Firma (absoluter Glücksfall). Na ja und alle anderen Kleinigkeiten liefen nebenher.
Da sieht man einmal, wie sich die Zeiten ändern 🙁
Heiko: Mach Dir nichts draus, es geht noch viel schlimmer (ich veröffentliche das iwann). Verkaufe deine Seele nicht unterm Preis. Gute Arbeit muss gut bezahlt werden!