
Wie auf prekaer.info berichtet wird (>>klick), hat das Braunschweiger Jobcenter einer 22 Jährigen Frau, die im 4. Monat schwanger ist, sämtliche Leistungen für 3 Monate komplett gestrichen. Und das, weil es die Frau gewagt hat, einen 1 Euro Job aus gesundheitlichen Gründen zu verweigern. 👿
Das Jobcenter rechtfertigt seine drakonische Maßnahme mit einem ominösen „Interesse der Allgemeinheit“. Das bedeutet, das Jobcenter unterstellt, das die Allgemeinheit es akzeptieren würde, Schwangere zu sanktionieren. Für einige neoliberale Gesellschaftskreise mag das wohl möglich zutreffen, aber sicher nicht für die Gesamtheit der deutschen Gesellschaft.
Der ultimative Facepalm ist aber, dass das Jobcenter der Frau für die Zeit der Sanktion Lebensmittelgutscheine zugebilligt hat, die sie im Jobcenter abholen kann. Die Fahrtkosten will man der Frau aber nicht erstatten, da sie die 10 Kilometer zum Jobcenter ja auch zu Fuß bewältigen könne. 😯 Gut, im 4. Schwangerschaftsmonat mag das bei günstigen Witterungsverhältnissen zwar durchaus noch machbar sein. Da der Frau aber für 3 Monate das Geld gestrichen wurde, müsste sie auch noch im 7. Schwangerschaftsmonat die 10 Kilometer zu Fuß bewältigen. Wobei es genau genommen 20 Kilometer sind, denn die Frau möchte ja sicher auch wieder nach Hause 😉 So oder so, glaube ich nicht, das eine Frau, die im 7. Monat schwanger ist, physisch in der Lage ist, 20 Kilometer zu Fuß zu laufen. ((Spitzensportlerinnen ausgenommen)) 😈
Ich finde, das Vorgehen des Jobcenters ist an Menschenverachtung kaum noch zu übertreffen. Auch wenn es juristisch zulässig sein mag, finde ich so ein Vorgehen ethisch und moralisch höchst verwerflich.