Die @wako hat mich heute mit folgendem Post ein wenig zum Nachdenken gebracht, wie das mit dem Telefonieren früher, als es noch keine Handys gab war und wie es heute ist:
Interessanter Gedanke: Warum gab es früher abgeschlossene Telefonzellen? Weil man nicht wollte, dass andere mithören.
Und ja, sie hat irgendwie Recht. Früher war man irgendwie mehr bemüht, das beim Telefonieren möglichst niemand mithört, den das Gespräch nichts angeht. Entweder, indem man z.B. zuhause sämtliche Zimmertüren im direkten Umkreis des Telefons geschlossen und mit gesetzter Stimme gesprochen oder das (schnurlose) Telefon in ein anderes Zimmer mitgenommen hat.
Heute hingegen telefonieren viele Menschen selbst in aller Öffentlichkeit (z.B im Bus oder der Bahn) so laut, als wären sie völlig alleine, obwohl es um sie herum von Menschen nur so wimmelt. Manche haben zu allem Überfluss ihr Mobiltelefon auch noch so laut gestellt, das man ohne größere Probleme auch das, was der Gesprächspartner sagt, mithören kann. Wer braucht da noch Geheimdienste??
Ich bin mir jetzt auch nicht wirklich sicher, ob das ganz allgemein eine Art Kulturwandel beim Telefonieren oder „nur“ der Irrglaube, die Mitmenschen würden sich für das eigene Telefonat nicht interessieren und könnten mit den mitgehörten Gesprächsfetzen ja eh nichts anfangen, ist.
Wirklich besser macht die Situation jedenfalls keine der beiden Optionen …
Überleg Ich denke mal, dass das auch so eine Art Verteidigungshaltung im Umgang ist. Ich kenne das von meinem Urlaub auf einem Traditionssegler (60 Mann, auf knapp über 50 m x 8 m x 3 Ebenen Raum) 4er bis 8er Kammern. Da war nix mit Privatsphäre. Privatsphäre war das, was die anderen respektvoll ignoriert haben; nicht das, was andere nicht mitbekamen. Letzteres war beinahe unmöglich.
Ich meinte auch eher die Kategorie Menschen, die in einem vollbesetzten Linienbus minutenlang so laut telefonieren, das die umliegenden 4 Sitzreihen ohne Probleme jedes einzelne Wort verstehen 😉