Manche Leute kritisieren, das wir unser Leben immer mehr tracken: Kalorien, Schritte, Schlaf etc – unser Leben besteht laut diesen Leuten im Grunde nur noch aus Zahlen.
Auch wenn ich diese Kritik durchaus nachvollziehen kann, greift sie in meinen Augen zu kurz: das Problem ist weniger, das Tracking an sich, sondern das sehr oft ohne Ziel getrackt wird. Quasi nur, weil man es kann.
Das ist, wie auf eine Reise zu gehen, ohne das Ziel zu kennen. Kann man machen, endet aber vermutlich sehr oft darin, das man ohne Not wertvolle Ressourcen (Zeit, Geld, Kraftstoff etc) verschwendet.
Ähnlich ist es beim Tracking ohne Ziel: wenn ich mir nicht überlege, warum ich z.B. meinen Schlaf tracken will, verschwende ich damit unnötige Resourcen (zusätzliche Energie für den Tracker, zusätzlicher Speicherplatz für die gemessenen Daten), abgesehen davon, das diese Daten in der Regel ziemlich wertlos sind, wenn man sie ausschließlich für sich alleine gesehen betrachtet und sie nicht mit anderen, relevanten Informationen verknüpft.
Die reine Information, wie lange ich zum Beispiel letzte Nacht in welchen Schlafphasen (leichter Schlaf, Tiefschlaf, REM-Schlaf) verbracht habe, ist relativ nutzlos, wenn ich äußere Einflüsse wie Stress, Koffein- oder Alkohol-Konsum ausblende.
Wenn man anfängt Dinge wie den Schlaf, die Schritte oder die zugeführten Kalorien zu tracken, sollte man sich überlegen, mit welchem Ziel man das machen will. Will ich besser schlafen? Will ich aktiver werden? Oder will ich vielleicht mein Gewicht reduzieren?
Wer das Ziel nicht kennt, kann sich die Reise sparen!