Warum ich kein Parteimitglied mehr bin …

… und mich dabei auch noch sehr wohl fühle.

Bis vor einigen Jahren war ich für ein paar Jahre Mitglied in der SPD und fand die Entscheidung eigentlich auch ganz richtig. Aber irgendwie hat man als Mitglied einer Partei auch immer eine Schere im Kopf, die einen daran hindert, das was man denkt oder falsch findet, frei von der Leber weg zu sagen, weil man keine Lust darauf hat, von den Parteioberen zum Rapport einbestellt zu werden, wenn man es vielleicht mal übertrieben haben sollte, mit der Kritik.

Das war dann auch ein Grund dafür, das ich irgendwann beschlossen habe, der SPD den Rücken zu kehren. Ein anderer Grund war, das ich mich schlicht und einfach nicht mehr mit dem identifizieren konnte, was die Parteibonzen in Berlin verzapft haben und wie sie in meinen Augen teilweise sozialdemokratische Grundwerte verraten haben.

Sicher mag man mit dem Parteiaustritt auch ein wenig gestalterischer Macht abgeben. Bei den meisten Parteien ist jedoch so, das die Basis eigentlich nur noch dazu da ist, Beschlüsse der Parteivorstände abzunicken und vor Ort Flagge zu zeigen. Aber auf der anderen Seite gewinnt man damit auch wieder ein großes Stück an Freiheit zurück, da man keine Rücksicht mehr auf die Befindlichkeiten der Parteivorderen oder das Ansehen der Partei nehmen muss, wenn man mal so richtig vom Leder ziehen und offen aussprechen möchte, was einen so alles stört. Die Schere im Kopf ist schlicht und ergreifend weg. Hat sich in Luft aufgelöst.

Und bevor Fragen aufkommen: Nein, ich habe im Moment auch keinerlei Ambitionen, irgendeiner Partei beizutreten. Ich fühle mich mit meinem momentanen politischen Status Quo ganz wohl – und das bleibt hoffentlich auch noch eine ganze Weile so.

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Von Heiko

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